Was ist TCM?

Die traditionelle Chinesische Medizin (TCM) ist ein ganzheitliches Heilsystem. Sie wird in China seit mehr als 3 Jahrtausenden praktiziert. Den universellen Gesetzen der Natur wird dabei grösste Beachtung geschenkt.

Nach chinesischer Auffassung bedeutet Gesundheit ein Zustand der vollkommenen Harmonie zwischen den Organen und der Lebensenergie, chinesisch «Qi» genannt. Wenn in dieser ganzheitlichen Betrachtungsweise eine Dysbalance entsteht, wird der Organismus krank.

Nebst verschiedenen Therapieformen wie zum Beispiel die bekannte Akupunktur wird auch die Nahrung dementsprechend eingesetzt, das psychische oder physische Gleichgewicht eines Körpers zu erhalten, oder wenn dies gestört worden ist, wieder her zu stellen.

Als oberste Ernährungsregel in der TCM gilt die Ausgewogenheit. Nach chinesischen Vorstellungen sind nicht nur Farbe, Geschmack und Temperatur eines Nahrungsmittels für dessen Wirkung wichtig, sondern auch das Klima und die Jahreszeit, in welcher es wächst und gegessen wird.

Die TCM vertritt seit tausenden von Jahren die Ansicht, dass jede Krankheit von vornherein verhindert werden kann, wenn der ungehinderte Energiefluss gewährleistet werden kann. Aus diesem Grund ist die TCM auch ein hervorragendes präventives Mittel.

Feuer 
Das Element Feuer steht für Energie, Herz- Kreislauf und vor allem den Emotionen.

Was für eine gewaltige Urkraft: aus einer ordinären Flüssigkeit wird beseeltes Blut: Aus der Milz kommt die umgewandelte Nahrungsessenz via Blut ins Herz. Das Herz kontrolliert die gesamte Blutzirkulation und ernährt somit alle Teile des Körpers. Ein gleichmässiger und voller Puls und eine warme Körpertemperatur zeigen auf, dass der Organismus in einem gesunden Allgemeinzustand ist.

Im weiteren ist das Herz der Wohnsitz von «Shen». «Shen» ist die Ausstrahlung, Klarheit, geistige Präsenz, die Fähigkeit, andere wahr zu nehmen und den Austausch mit der Umwelt zu richten, zentriert sein, einen wachen Geist haben.

Die Fähigkeit des Herzens ein «Geist» zu beherbergen, hängt direkt mit einer ausreichenden, ausgewogenen Ernährung und der daraus resultierenden Blutbildung zusammen. Das Blut ist demnach die Wurzel des Geistes (Shen) Mens sana in corpore sano (Ein gesunder Geist wohnt in einem gesunden Körper) Interessanter Weise ist dies ein römisches Sprichwort aus dem 1. Jahrhundert. Abgekürzt kann man also sagen, eine gute Ernährung bildet ausreichend Blut, welches die Organe ausreichend versorgt und einen guten Wohnort für «Shen» bietet.

Erde
Die Erde ist der Mittelpunkt. Die Körpermitte hält nicht nur alle Organe zusammen, sie versorgt diese zusätzlich mit Wärme, Blut und Energie. Ganz ähnlich wie die Sonne in unserem Sonnensystem, ist die Mitte des Körpers der nährende Pol.

Wenn diese stark und intakt ist, kann einem sprichwörtlich nichts umhauen. Das heisst aber umgekehrt auch, dass grundsätzlich jeder Erkrankung eine Schwäche der Mitte voraus geht. Wenn die Mitte geschwächt ist, führt dies zu einem Mangel an innerer Körperwärme und Energie und dadurch zu einer Unterversorgung der anderen Organe. Fehlfunktionen und Krankheiten einzelner Organe wirken sich störend auf den gesamten Organismus aus. Eine weitere Problematik einer schwachen Mitte ist die Entstehung von innerer Feuchtigkeit. Diese führt zu einer erhöhten Anfälligkeit für Viren und Bakterien.

Organisch gesehen, sind das Magen-Darm und Milz.

Metall
Dem Element Metall zugewiesen sind die Organe Lunge und Dickdarm und als Gewebe die Haut.

Die beiden Organe haben den direktesten Kontakt zur Aussenwelt. Über die Lunge wird Lebensenergie (Qi) durch die Luft aufgenommen. Im weiteren wird zum Beispiel auch entschieden, wen man riechen kann und wen nicht. Die Lunge kontrolliert zudem die Oberfläche des Körpers, weshalb Hautprobleme ebenfalls dem Element Metall zugeschrieben werden. Ein gesundes Metallelement zeigt sich in glänzendem Fell. Der Dickdarm ist sozusagen das Gegenstück zur Lunge, er ist der Inbegriff für Loslassen. Erst wenn Altes losgelassen wird, kann Wandel statt finden. Eine gesunde Dickdarmenergie sorgt dafür, dass Entwicklung geschehen kann.

Beide Organe sind nach aussen hin offen und von daher ist eine Abgrenzung besonders wichtig. Eine starke Abwehr gegen negative emotionale oder körperliche Einflüsse wird durch das Funktionieren von Dickdarm und Lunge gewährleistet.

Wasser
Wasser fliesst mit seiner sanften und zugleich starken Kraft nach unten.

Eine ausgeglichene Wasserenergie sucht und findet um jedes Hindernis einen Weg und ist dabei anpassungsfähig, beständig und ausdauernd. Doch es benötigt auch einen gewissen Druck und ein Gefälle, um sich bewegen zu können. Wenn der Fluss stagniert, fehlt jeglicher Antrieb. Somit wird jede Handlung anstrengend. Weiter speichert das Element Wasser Nährstoffe und Temperatur. All diese Eigenschaften werden in der TCM dem Hauptorgan des Wassers, den Nieren zugeordnet. Die von den Eltern vererbte Lebensessenz wird in der Yin-Niere als Ursprungsenergie gespeichert. Die Grundlage von Wärme und Aktivität des gesamten Körpers speichert im Gegenzug die Yang-Niere. Diese Nierenessenz gilt es zu wahren und achtsam mit ihr um zu gehen.

Haltet euch warm, meidet die Kälte, und lasst die Poren geschlossen…Kennzeichen des Wassers ist das Speichern und bewahren. (Su wen)

Holz
Das Element Holz steht für Frühling, Kindheit und Wachstum.

Nach dem Schlaf und der Kälte des Winters, strebt alles nach oben und aussen, wie die jungen Triebe einer Pflanze. Dem Element Holz ist das Organ Leber zugeordnet. Diese versorgt den Körper mit der nötigen Energie, in dem sie Blut und Qi (Lebensenergie) dorthin transportiert, wo dies benötigt wird. Neben dem Wachstum sind jedoch auch Flexibilität und Verwurzelung wichtige Funktionen des Element Holzes. Echtes Wachstum kann jedoch nur mit der nötigen Beweglichkeit geschehen. Um genügend beweglich sein zu können, muss jedoch die Struktur genügend verwurzelt sein, ansonsten kann bereits ein «kleiner Sturm» diese schädigen, ähnlich wie ein Bambus im Wind.

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